Der Fachkräftemangel beruht auf einem Denkfehler

Automatisierung hilft – aber woher kommen die Automatisierer? 

Die Lösung bei Personalengpässen liegt scheinbar auf der Hand: Viele einfache, manuelle Tätigkeiten lassen sich automatisieren, Maschinen werden nicht krank, Roboter kündigen nicht. Aber damit wird der Mangel nicht beseitigt, sondern nur verlagert. Denn irgendjemand muss ja all die Systeme implementieren, all die Sensoren verdrahten und Steuerungen programmieren. Man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass sich das Problem dadurch weiter verschärft. Leider ist es nun einmal so, dass hochqualifizierte Fachkräfte wie SPS-Programmierer noch schwieriger zu finden sind als Lageristen und Maschinenführer. Dass die im Zweifel bei einem Dienstleister angestellt sind, ändert wenig. Denn dessen Personalprobleme schlagen in Form von längeren Reaktions- oder, im schlimmsten Fall, Stillstandzeiten auf den Auftraggeber durch.

Wenn statt Werkern IT-Spezialisten vor Ort sein müssen, ist niemandem geholfen. Denn hierin liegt der Denkfehler: Das Problem ist nicht das Personal vor Ort. Sondern der Ort. Deswegen muss das Thema neu gedacht werden.

Je knapper die Ressource Personal wird, desto wichtiger ist es, unproduktive, nicht wertschöpfende Tätigkeiten zugunsten sinnvoller Arbeiten zu reduzieren. An- und Abfahrten zum Beispiel, Updates und Wartungen an jeder einzelnen Steuerung, einfach alles, was einen lokalen Bezug hat.

Über die Cloud lassen sich auch hochkomplexe Aufgaben auf dem Shopfloor erledigen. Ortsunabhängig, schnell und effizient. So können praktisch beliebig viele Maschinen zentral gesteuert werden, mehrere Steuerungen an unterschiedlichen Maschinen, Fertigungsstraßen oder Orten gleichzeitig (um)programmiert oder upgedated werden. Aus Manntagen werden so Stunden, aus Engpässen freie Kapazitäten, die sich zweckmäßiger einsetzen lassen als für die Pflege physischer Hardware.

Sind Digitalisierung und Automatisierung also Treiber des Fachkräftemangels oder ein wirkungsvolles Gegenmittel? Die Antwort liegt in der Cloud, und sie lautet: SPS as a Service.

Verfasst am 08.03.2023

Michael Böhrer

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